Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur beruht auf dem Konzept der Reflexzonenbehandlung. Die Ohrmuschel bildet dabei den Bereich der Reflexzonen für alle inneren Organsysteme ab.
Dabei bietet die Ohrakupunktur ein weites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Insbesondere für die Behandlung von akuten Schmerzzuständen, Allergien und seelischen Befindlichkeitsstörungen ist sie geeignet. Aber auch bei Raucherentwöhnung und anderen Suchttherapien wird sie erfolgreich eingesetzt.

Bei der Behandlung stimuliert man sogenannte Reaktionspunkte. Das bedeutet, dass die Punkte im Ohr nur aktiv und auffindbar sind, wenn es in dem zugehörigen Organ eine Störung gibt. Sodann beginnen die Punkte zu schmerzen. Auf diese Weise lässt sich eine Funktionsstörung im Körper aufspüren. Anschließend werden die schmerzhaften Ohr-Akupunkturpunkte mit Nadeln stimuliert.

Wie die Ohrakupunktur wirkt, kann bisher nicht abschließend erklärt werden. Es gibt jedoch einige Hypothesen. Ähnlich wie bei der Körperakupunktur vermutet man eine Ausschüttung von Botenstoffen durch die Behandlung der Ohr-Akupunkturpunkte.
Es werden aber auch direkte Verbindungen der Punkte zu Strukturen des zentralen Nervensystems, insbesondere über den Trigeminusnerv, den Vagusnerv und das obere Halsgeflecht angenommen. Diese drei großen Nerven versorgen das äußere Ohr und haben ihre Kerne im Hirnstamm. Von dort aus haben diese Kerne wiederum Verbindungen zur entscheidenden Schaltstelle zwischen Körper und Gehirn, der sogenannten Formatio reticularis. Auch Reflexbögen, die aus der frühen Embryonalzeit stammen, werden für die Wirkung der Ohrakupunktur zur Erklärung herangezogen.

Ohrakupunktur eignet sich in manchen Fällen als einzige Therapiemethode, meist aber als Begleittherapie von schulmedizinischen oder alternativen Behandlungen. Ein Versuch mit Ohrakupunktur ist eine schmerz- und komplikationsarme Möglichkeit, unterschiedlichste Beschwerden zu behandeln.